app2music_DE: So entwickelt ihr professionelle Beats mit Apps

app2music_DE | 24. Juli 2018

Wie sind richtig gute Beats gemacht? Wie kriegt man dynamische Rhythmen auch selber hin, um damit zum Beispiel eigene Texte zu begleiten? Marius und Patrick – zwei erfahrene Musiker – haben sich der Frage, wie man einen Profi-Beat komponiert, bei einem app2music_DE-Workshop der Feriencard der Stadt Hannover gewidmet. Dabei waren 20 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 15 Jahren, die mit ihrer Hilfe ihre eigenen Beats gebastelt haben. In diesem Beitrag fassen Marius und Patrick die wichtigsten Erkenntnisse noch einmal für euch zusammen:

Beat Making! – Mit SNAP und Auxy zum Profi-Beat

Mit der App SNAP kann man sehr gut Beats aus bekannten Songs nachbauen.

Beats sind in jedem modernen Pop- oder Dance-Track die Grundlage für einen einheitlichen Groove. Ohne eine gewisse Dynamik innerhalb eines Beats kommt nur wenig Spannung auf und er verleitet auch nicht zum Tanzen. Bei unserem Workshop in Hannover haben wir gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen versucht zu verstehen, wie das am besten funktioniert. Um selbst dynamische Beats zu bauen, können die richtige Vorgehensweise und die zwei vorgestellten Apps hilfreich sein.

Bevor ein eigener Beat gebaut werden konnte, wollten wir zunächst einmal die verwendeten Bestandteile eines guten Beats analysieren. Dazu kann zum Beispiel ein bekannter Song aus dem Radio verwendet werden. Wir wählten den Song „One Kiss“ von Calvin Harris und Dua Lipa:

Für einen Beat, der auch groovt, braucht man nicht immer viele Sounds/Samples oder Effekte. Schon dem einfachsten Rhythmus kann man mit den richtig gewählten Samples ein Alleinstellungsmerkmal verleihen und ihn zum Grooven bringen.
Zu Beginn ist es also wichtig zu verstehen, mit welchen Samples die Künstler überhaupt arbeiten. Zusammen mit den Teilnehmer_innen analysierten wird den Track „One Kiss“ genau und uns fiel auf, dass der Beat des Songs auf das Minimalste reduziert ist. Der grundlegende Beat besteht lediglich aus Bassdrum (BD), Snare (SN), Clap (CP) und einer Closed Hihat (CH). Bassdrum, Clap und Closed Hihat spielen im gesamten Song den gleichen Rhythmus. Allein die Snare spielt alle vier Takte ein Fill und sorgt für Abwechslung. Weiterhin sind auch noch andere Drum-Sounds zu hören, die aber nichts zum eigentlichen Grundbeat beitragen.
Um die Analyse eines solchen Beats abzuschließen und auf die eigene Beat-Produktion zu übertragen, hilft oft eine grafische Darstellung der herausgehörten Patterns mit den dazugehörigen Zählzeiten:

Darstellung des Beats von „One Kiss“ im 4/4-Takt

Um die Patterns von bekannten Beats nachzubauen, hilft die App SNAP. Mit ihr kann der zuvor analysierte Beat anhand der Darstellung nachgebaut und im Nachhinein individuell verändert werden. Dank der übersichtlich gestalteten Benutzeroberfläche kann all dies in einem angenehmen Workflow geschehen. Auch während der Ideenfindung kann mit der „Magnetfunktion“ von SNAP live gejammt werden, um ein paar Variationen des Beats auszuprobieren und schon einmal eine gewisse Dynamik in diesen zu bringen. Im gleichen Zuge können verschiedene Patterns abgespeichert werden, um Ideen zu sammeln.

Live-Jam mit gespeicherten Patterns in SNAP:

Mit einem einfachen 4/4-Beat ist es aber noch nicht getan. Ein Beat wird erst richtig interessant, wenn eine gewisse Dynamik entsteht. Diese kann zum Beispiel durch Lautstärkeunterschiede, Effekte oder auch simple Auslassung von Beat-Samples geschehen. Hat man also seinen Beat zunächst mit SNAP entworfen, kann man diesen manuell in die App Auxy übertragen und eine Art Arrangement erarbeiten. Der Vorteil von Auxy ist, dass zum einen Lautstärkeunterschiede, Effekte und sonstige Soundbearbeitung live vorgenommen werden können. Zum anderen können die Veränderungen der Sounds aber auch in Form von Automationslinien fest in das Arrangement eingebaut werden.
Neben den genannten Features von Auxy können auch andere Sounds/Samples für BD, SN, CP und CH eingesetzt werden. Damit neben dem Beat auch eine gesamte Songidee entwickelt werden kann, lässt sich auch live mit gespeicherten Patterns von Bass- und Lead-Sounds jammen.

Manuelle Effekte, Lautstärkeparameter und Bass- und Lead-Sounds in AUXY:

Auxy bietet neben der einfachen Arrangement-Ansicht eine perfekte Plattform, um mit selbstgebauten Patterns zu jammen. Durch die manuelle Anpassung von Effekten wie Delay und Reverb kann dem Beat auch live und intuitiv eine gewisse Dynamik verliehen werden. Auch durch die Laustärke-Parameter der einzelnen Spuren ist das ein- und ausfaden einzelner Spuren möglich. Diese Funktionen werden in SNAP leider nicht geboten. Dafür kann man leichter die Beats per Slider live variieren. Jede App hat so ihre eigenen Stärken – aber das macht sie eben auch interessant.

Theorie = Praxis?

Meist lässt sich in der Theorie alles einfacher beschreiben, als es dann in der Praxis wirklich gelingen kann. Anders bei dem hier vorgestellten Konzept! Kinder und Jugendliche, die sehr wenig Vorwissen von Musiktheorie besitzen, können durch das beschriebene Vorgehen einen eigenen groovigen Beat entwickeln. Wir empfehlen daher mit der schon erwähnten Analyse und besonders dem Nachbauen eines schon existierenden Beats z.B. eines Radiohits, der euch gefällt, zu beginnen. Getreu der Devise „von den Profis lernen“. Bevor man also mit einer App einfach wild herumprobiert, gilt es erst einmal zu verstehen, wie so ein tanzbarer Beat überhaupt aufgebaut ist. Alles andere führt höchstwahrscheinlich zu einem frustrierenden Ergebnis und die Lust am Musikmachen vergeht ziemlich schnell.

Die musikalischen Vorkenntnisse variierten innerhalb unserer Gruppe sehr stark. Deshalb war es uns zunächst wichtig, alle Teilnehmer_innen auf den gleichen Wissensstand zu bringen. Dabei erwies sich die Analyse eines schon existierenden Beats als sehr geeignet. Durch das grafische Aufschlüsseln des Beats konnten alle den analysierten Beat sehr einfach in SNAP nachbauen und kamen somit ihrem eigenen Beat schon einen sehr großen Schritt näher.

Vom Cover zum eigenen Beat

In den beiden folgenden Beispielen könnt ihr euch zwei Tracks anhören, die im Anschluss an unsere Beat-Analyse entstanden sind. Die Tracks sind von der im Workshop gegründeten Band „TAB“ produziert worden. In dem ersten Beispiel wurde in SNAP ein Beat nachgebaut und schon individuell ein bisschen weiter entwickelt:

Im zweiten Beispiel wurde der Beat in Auxy übertragen und mit verschiedenen Samples und Sounds verändert. Weiterhin wurden erste Bass- und Lead-Sounds mit eingebaut, um einem ganzen Song näherzukommen:

Wer genau hinhört, erkennt am Anfang der beiden Hörbeispiele den gleichen Rhythmus, aber andere Samples und Sounds. Was für ein Unterschied für den Beat!
Wie geht ihr beim Beat Making vor? Welche Tipps und Tricks habt ihr entdeckt, um zu einem groovigen Beat zu kommen?

Geschrieben von Marius und Patrick Ramm | aus dem app2music_DE-Team Hannover

Seit dem 1. Januar 2018 ist der app2music e.V. mit seinem neuen Projekt app2music_DE Partner im Programm »Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). In den nächsten fünf Jahren wird Projektleiter Julian Quack mit seinem Team ein Bildungsangebot für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche aufbauen.



Eine Antwort zu “app2music_DE: So entwickelt ihr professionelle Beats mit Apps”

  1. Hans Schlötel sagt:

    Es ist ja schon lange Zeit möglich überall zu jede Zeit, Musik machen zu können. Die mobile Technik bietet immer neuere Funktionen und Sounds an. Super toll das immer mehr Kids und junge Talente Musik machen können. Wir haben in Emden ein Audiolabor womit Schüler ab GS und 12+ Hörspiele und Musik machen können.

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