Dieter-Baacke-Preis 2014 für app2music
Am 22. November wurde »app2music – Appmsuik-AGs an Berliner Schulen« der Dieter-Baacke-Preis 2014 in der Kategorie Projekte mit Jugendlichen verliehen.
Das Publikum staunte nicht schlecht, als eine Gruppe von Schüler_innen beim jährlichen Schulkonzert nach dem Auftritt des Chors Tablets auf der Bühne aufstellten. Es handelte sich um die Premiere einer von insgesamt drei Bands, die sich seit Beginn des zweiten Schulhalbjahres vorgenommen hatten, Apps in Musikinstrumente zu verwandeln. Sie präsentierten sowohl eigene als auch aktuelle Popsongs. Diese waren das Ergebnis einer Appmusik-AG.
Das zunächst an drei Schulen angebotene Projekt zielt darauf ab, innovative Formen des Musikmachens zu entdecken und mit mobilen Alltagsgeräten wie Smartphones und Tablets kreativ zu sein. Und was die Mädchen und Jungen schließlich beim Schulkonzert präsentieren, war für Auge und Ohr neu: Auf den mobilen Digitalgeräten wurden Melodien, Rhythmen und Grooves gespielt, die nicht nur die anwesenden Mitschüler_innen, sondern auch Eltern wie Lehrer_innen überzeugten.
Ausgezeichnet
Benannt nach einem der wichtigsten Medienpädagogen des 20. Jahrhunderts, zeichnet die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bundesweit mit dem Dieter-Baacke-Preis beispielhafte Projekte aus, die in der Bildungs-, Sozial- und Kulturarbeit entstanden sind.
Das vom Berliner Projektfonds für Kulturelle Bildung geförderte Musik-AG-Angebot wurde von Marc Godau und Matthias Krebs initiiert. In der Zusammenführung ihrer Erfahrungen als Musikpädagogen, Wissenschaftler und Profimusiker im DigiEnsemble Berlin entwickelten beide das Projekt an der Universität der Künste Berlin in der neu gegründeten Forschungsstelle Appmusik (FAM). Angesiedelt am UdK Berlin Career College beschäftigt sich die FAM als weltweit erste ihrer Art mit dem noch jungen Phänomen der musikalischen Praxis mit Apps. Im Zentrum der Forschung stehen pädagogische sowie ästhetische Fragestellungen. Darüber hinaus versteht sich die Forschungsstelle speziell als Kontaktpunkt für interdisziplinäre Kooperationen mit diversen Wissenschafts- und Praxispartnern.
Pilotprojekt
Als Pilotprojekt stellen »app2music« und dessen weitere Durchläufe ein Bindeglied zwischen Praxis und Forschung zum Thema Digitale Medien und Musik in der Schule dar. Ebenfalls fließen die daraus gewonnenen Erkenntnisse direkt in das jüngste Projekt Touch:Music ein, das in Kooperation mit der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel durchgeführt wird. Es handelt es sich um ein dreijähriges Forschungsprojekt und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und in der Forschungsstelle Appmusik (FAM) realisiert. Ziel ist die Entwicklung einer berufsbegleitenden Zertifikatsweiterbildung für Musiker_innen aller Genres. Diese sollen anschließend in der Lage sein, Musikprojekte speziell mit Smartphones und Tablets für Kinder und Jugendliche in der Kulturellen Bildung durchzuführen. Die wissenschaftlichen Entwicklungsarbeiten für dieses Projekt laufen derzeit an. Bereits ab Sommer 2015 ist die Durchführung eines ersten Erprobungsdurchgangs des Zertifikatskurses geplant. Mehr dazu finden Sie hier.
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