app2music_DE Fachtage 2019: BarCamp

Matthias Krebs | 7. August 2019

Auch in diesem Jahr wird es wieder ein BarCamp zum Thema „Musik mit Apps in der Kulturellen Bildung“ geben. Es findet am Samstag, den 24.8., zwischen 14 und 18 Uhr statt. Das BarCamp ist offen für alle Interessierten und auch App-Entwickler_innen und Digital-Künstler_innen sind herzlich eingeladen. Wir wollen partizipative Formate zum Wissensaustausch bieten, bei denen Akteure aus Kunst, Kultur, Appentwicklung und Pädagogik miteinander ins Gespräch kommen und ihre Erfahrungen beisteuern.

Ein bei den app2music_DE Fachtagen 2018 besonders beliebtes Format war das sogenannte BarCamp. Das Foto zeigt eine Session des Appentwicklers Oliver Greschke. Er stellte seine Musikapp ELASTIC DRUMS vor. // Foto: Isabel O’Toole

Im Zentrum unser app2music_DE Fachtage 2019 steht der thematische Austausch. Das BarCamp lebt durch die Beiträge der Projektbeteiligten sowie von interessierten Gästen und Akteuren aus der Appmusik-Community.

Was ist das besondere an einem BarCamp?

Bei einer herkömmlichen Konferenz entscheiden die Veranstalter_innen, welche Themen auf die Agenda kommen und welche Expert_innen über diese Themen referieren. Das Publikum wird eingeladen, zuzuschauen und zuzuhören und im Anschluss Fragen an Vortragende zu stellen. Wenn man sich jedoch die gesammelte Expertise im Publikum anschaut, dann ist diese deutlich breiter und differenzierter ausgeprägt als sie nur ein einziger Referent darstellen kann. Warum nicht die Expertise des gesamten Plenums nutzen? Genau das ist die Grundidee des BarCamps. Veranstaltende stellen lediglich den Rahmen zur Verfügung, damit die Veranstaltung ordentlich – also in den wesentlichen Strukturen organisiert – stattfinden kann und das Wissen aller Teilnehmenden in den Diskurs eintreten kann.

Wie läuft es ab?

Zu Beginn des BarCamps wird mit allen Teilnehmenden gemeinsam ein Programm aus unterschiedlichen Kurzvorträgen oder Diskussionsrunden entwickelt. Bei den app2music_DE Fachtagen 2019 stehen dafür jeweils 30 Minuten in vier verschiedenen Räumen parallel zur Verfügung. Am Samstagnachmittag (24.8.) haben wir einen Zeitraum von 14 bis 18 Uhr eingeplant, insgesamt haben wir 16 Slots im Programm frei.

In einer gemeinsamen Startveranstaltung stellt Matthias Krebs als Moderator knapp die Grundidee des BarCamps vor und erläutert die Regeln. Da es bei BarCamps keine schon vorher festgelegte Programmplanung gibt, sind die Teilnehmer_innen zu Beginn aufgefordert, ihre Themen auf ein Kärtchen zu schreiben. Sie werden anschließend vor das Plenum gebeten, um kurz vorzustellen, wie sie ihre Session füllen möchten. Dies soll in maximal drei Sätzen geschehen. Angebote können z.B. in der klassischen Form eines Vortrags stattfinden – interessant ist aber auch, ein Thema, eine Problemstellung oder Fragen zur Diskussion zu stellen.

Die Teilnehmenden können schon etwas vorab Vorbereites beisteuern oder sich auch noch spontan entscheiden:

  • Etwas zeigen (Impuls, Präsentation)
  • Etwas diskutieren (ein Thema, eine Problemstellung oder Fragen zur Diskussion zu stellen)

Keine Scheu! Jede Erfahrung oder auch Fragestellung zum Thema kann die Fachtage bereichern! Da die Rollen, wer Zuschauer_in und wer Vortragende_r ist, verschwimmen, hat sich die Bezeichnung als „Teilgeber_innen“ eingebürgert. Es besteht in diesem Grundprinzip keine Pflicht, man kann auch ohne eigene Session teilnehmen und mitdiskutieren.

Nach der Themenvorstellung wird die entsprechende Karte von den Moderierenden in den Raum- und Zeitplan (= Sessionplan), etwa auf einem FlipChart, zusammengetragen. Dieser Sessionplan bleibt über den Verlauf des BarCamps einsehbar. An ihm können sich alle Teilnehmenden stets orientieren.

Sessionübersicht vom BarCamp bei den app2music_DE Fachtagen 2018. // Foto: Matthias Krebs

In der Regel dauert so eine Startveranstaltung für ein BarCamp im geplanten Umfang etwa 30 Minuten. Dann sollte der Sessionplan stehen und es kann losgehen…

Ausblick

Um das Verfahren der Themenfindung etwas zu straffen, haben wir uns entschieden, schon vorab um Input der Beteiligten zu bitten und haben im Sinne eines Call for Participation dieses [Beitragsformular] veröffentlicht. Gerne können Interessierte (sog. „Teilgeber_innen“) bis zum Beginn der Fachtage das Formular nutzen, um Angebote oder Ideen vorzuschlagen.

Bisher (Stand 7.8.) haben sich 10 Personen mit 1–2 Beiträgen gemeldet. Als Vorgeschmack hier eine Auswahl:

  • Appvorstellungen z.B. Caustic
  • Präsentationen von abgeschlossenen Bildungsprojekten
  • Input zur Frage, wie man generative Musik mit verschiedenen Apps entwickeln kann
  • ein Vortrag zum Thema „Apps in der Musiktherapie“
  • eine Diskussion zur Frage, welche Apps sich für den Gesangsprojekte eignen
  • ein Input zum Thema Mischpulttechnik für kleine App-Bandprojekte
  • ein Impuls zum Thema „Klassenmusizieren mit Apps“
  • eine Vorstellung eines Live-Setups mit Integration verschiedener digitaler Instrumente

Auch dieses BarCamp verspricht wieder viele spannende Anregungen!

Regeln

Ihr entscheidet, wo ihr hingeht. Und wenn das BarCamp zu Ende ist, gibt es deshalb selten Grund zu Unzufriedenheit. Ihr habt die Möglichkeit, eure Expertise und eure Interessen einzubringen, und könnt selbst entscheiden, welche Sessions ihr besucht, um von den anderen etwas zu lernen oder mit ihnen über für euch relevante Themen zu diskutieren.

Das Foto gibt einen Einblick in die Vielfalt der Sessions der app2music_DE Fachtage 2018. Piotr bot einen Chrashkurs zum Kabellöten an. // Foto: Isabel O’Toole

Und nehmen wir mal an, es läuft in der Session nicht so, wie ihr es euch vorgestellt habt, so gibt es zwei Möglichkeiten: Erste Möglichkeit ist, sich in die Diskussion so einzubringen, dass sie in die richtige Richtung geht. Wenn ihr aber merkt, dass die anderen alle auf einem ganz anderen Dampfer sind, könnt ihr einfach aufstehen, rausgehen und müsst nichts sagen. Man muss sich nicht dafür entschuldigen, es ist kein Affront gegenüber dem Sessiongeber. Ihr habt euch einfach zu dem Thema etwas anderes vorgestellt.

Um so ein BarCamp optimal durchzuführen, haben sich folgende Regeln etabliert:

  • Auf die notwendige strikte Einhaltung der Zeitslots achten alle Teilnehmenden in ihren Sessions selbst.
  • Eine weitere Grundregel von BarCamps besagt, dass alle Teilnehmer_innen gehalten sind, die Sessions aufzuzeichnen, darüber zu bloggen oder sie in einer sonstigen Form der Allgemeinheit zugänglich zu machen.

BarCamps nehmen ihren Ursprung im Internet. Dabei haben sich folgende Grundregeln etabliert, die auch eine Basis für die Durchführung von BarCamps bieten. Hier eine knappe Zusammenfassung:

1. Wertschätzung
In den Fachforen hat sich eine spezielle Kommunikationskultur entwickelt. Dort diskutieren Personen jahrelang miteinander, nehmen eine Menge Mühe und Energie auf sich, um die angestoßenen Diskurse weiterzuführen und neue Beiträge zu eröffnen. Ein wichtiges Erfolgsmoment ist positive Anerkennung. In Fachforen herrscht daher meist eine extrem wertschätzende Grundhaltung und gehört damit zu den wichtigen Bedingungen der Kommunikationskultur im Netz.

2. Gleiche-Augenhöhe-Prinzip
Wenn man sich Fachforen genauer anschaut, erkennt man schnell ein absolutes Gleiche-Augenhöhe-Prinzip. Das kommt daher, dass man dort nicht sicher sein kann, ob die anderen, mit denen man da diskutiert, vielleicht Professor_innen oder Teenager_innen sind. Das einzige was zählt, sind die Foren-Beiträge. Und nimmt man diesen Punkt ernst, so ist zunächst einmal nebensächlich, welche Funktion ein Mitglied im Leben außerhalb des Forums hat. Wichtig ist es, im BarCamp eine solche symmetrische Grundeinstellung herzustellen.

3. Zulassen von unterschiedlichen Meinungen
Ein drittes Merkmal des Wissensaustauschs in Fachforen ist, dass man sich nicht auf eine Wahrheit einigen muss. Es dürfen auch konträre (themenbezogene) Meinungen nebeneinander existieren. Und darin liegt ein Potential für neue Ideen und auch dazu, dass man einen andere Perspektive auf einen Gegenstand bekommt oder zu ganz neuen Lösungsansätzen gelangt: Aha, so kann man das auch sehen!

Diese drei Grundregeln – Wertschätzung, Gleiche-Augenhöhe-Prinzip und Zulassen konträrer Meinungen – gelten heute ganz selbstverständlich auch in BarCamps. Eigentlich sind diese Regeln aber eher Prinzipien, denen wir bereits im normalen Zusammenleben folgen.

Wir sind eine große Community

Besonders am BarCamp bei unseren app2music_DE Fachtagen ist, dass allein durch die Heterogenität der Teilnehmenden ein breiter Rahmen aufgespannt wird, in dem diverse, auch gegensätzlichen Erfahrungen gewinnbringend aufeinandertreffen können. Das bedeutet viel neuen Input!

Damit sollte hier ein Überblick zum BarCamp bei den app2music_DE Fachtagen 2019 gegeben sein. Das Veranstalter- und Konzeptionsteam freut sich schon jetzt auf einen spannenden Austausch!

ist Appmusiker, Diplom-Musik- und Medienpädagoge und wissenschaftlich tätig.

Er arbeitet und wirkt an der Universität der Künste Berlin als wissenschaftlicher Mitarbeiter und ist Leiter der Forschungsstelle Appmusik. Matthias Krebs als Lehrbeauftragter an mehreren Musikhochschulen (Deutschland, Österreich & Schweiz) tätig und bietet regelmäßig Workshops und Fortbildungsveranstaltungen an.

Matthias Krebs ist Co-Projektleiter bei app2music_DE.

Matthias Krebs ist Vereinsvorsitzender des app2music e.V.



Eine Antwort zu “app2music_DE Fachtage 2019: BarCamp”

  1. Eine gute Dokumentation ist wahrscheinlich bei so gut wie jeder Veranstaltung wichtig. Bei Barcamps ist sie aber noch ein bisschen wichtiger. Welche Mittel und Möglichkeiten es der Dokumentation gibt, wird in diesem Beitrag vermittelt:

    https://ebildungslabor.de/blog/barcampdoku

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