app2music_DE auf Schatzsuche
Immer wieder finden Relikte und alte Schätze der Menschheitsgeschichte ihren Weg an die Erdoberfläche. Nachrichten über solche Funde regen dabei die Phantasie von Jung und Alt gleichermaßen an. So auch in Augsburg, wo es vor ca. einem Jahr der größte römische Silberschatz in die Schlagzeilen schaffte, der je auf bayerischem Gebiet gefunden wurde. Unser Musiker Martin Krechlak hat daraufhin mit den Kindern in seiner AG ein Hörspiel entwickelt. Ein Interview.
Martin, wie kam es zu eurem Hörspiel?
MK: Im Rahmen der Kooperation mit app2music_DE in Augsburg gab es bereits mehrere Projekte zum Thema „Wasser“. Der Silberschatz wurde passenderweise im ehemaligen Flussbett der Wertach gefunden. Die Verbindung war also fast schon naheliegend. Zunächst sollte eigentlich eine Performance mit Aufführung entstehen. Das hat sich allerdings als unmöglich herausgestellt, da immer einige Kinder krank waren (u.a. Corona) und eine Aufführung nicht zuverlässig stattfinden konnte. Deshalb haben wir uns dann für eine Hörspielproduktion entschieden.
Wie seit ihr an die Entwicklung der Geschichte herangegangen?
MK: Die Entstehung der Geschichte habe ich nur grob gelenkt, da es ja ein vorgegebenes Thema, den real gefundenen Römerschatz in einem alten Flussbett der Wertach, gab. Mit Hilfe eines Assoziationsspiels sind die Kinder dann noch auf viele weitere Ideen gekommen. Es war teilweise gar nicht so leicht eine konzentrierte Atmosphäre für das Schreiben einer Geschichte zu schaffen, aber ich finde das Ergebnis ist wirklich gut geworden. Zunächst hatte ich geplant, dass die Kinder auch den Erzähltext einsprechen. Wir haben auch einige Probeaufnahmen mit einem Mikrofon gemacht. Das fanden die Kinder natürlich sehr spannend. Letztlich war es aber einfach zuviel Text für die vorhandene Zeit, sodass wir uns darauf geeinigt haben, dass ich in die Erzählerrolle schlüpfe und den Text zu Hause einspreche. Die wörtliche Rede im Text haben die Kinder natürlich weiterhin selbst eingelesen.
Welche Apps und andere Instrumente habt ihr denn eigentlich verwendet, bzw. wie ist die Musik entstanden?
MK: Die Beats haben wir mittels Koala gebaut. Zunächst haben die Kinder dafür Samples aus Wassergeräuschen gesucht und aufgenommen. Auch haben wir uns selber Rasseln mit Flusskieseln gebastelt und diese Geräusche gesamplet. Mit Orff-Instrumenten haben die Kinder zusätzlich Soundeffekte für das Hörspiel eingespielt. Dabei wurden sie immer kreativer – so hört man auch eine quietschende Heizung. Das Material wurde dann gesichtet, nachbearbeitet und anschließend von mir auf alle Tablets übertragen. Die Beats haben die Kinder dann alleine – oft einfach nach Gefühl – aus den Samples gebaut. Damit man sich schneller in einen Groove einfindet, haben wir vorbereitende Rhythmusspiele, wie z.B. Bodypercussion, gemacht.
Wir haben uns auch mit den Apps TC-Performer (die hört man als Metalldetektor) und Playground beschäftigt. Ich bin dann öfters mit einem guten Aufnahmegerät herumgegangen und habe immer wieder Playground-Jams etc. mitgeschnitten. Ausschnitte daraus finden sich im Hörspiel.
Wie kam dann am Ende alles zusammen?
MK: Unsere Auswahl der Beats, Geräusche und Jams habe ich zu Hause überspielt und in Ableton Live geschnitten. Als wir dann beim letzten Treffen das Hörspiel der ganzen Klasse vorgespielt haben, waren die Mitschüler*innen und die Lehrerin ganz begeistert und die Kinder sichtlich stolz auf ihr Ergebnis. Danach haben die Kinder noch Bilder gemalt, die in dem Video zu sehen sind.
Danke für diesen Einblick und das Interview!

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