Weltrekorder << Rewind - app2music_DE Fachtage 2019 im Rückblick und Ausblick

app2music_DE | 9. September 2019

Und plötzlich sind die app2music_DE Fachtage 2019 schon wieder vorbei! Geblieben sind viele neue Kontakte, Inspirationen für innovative Projekte und Methoden sowie auch vielversprechende Ergebnisse, zu denen wir gemeinsam gelangt sind. In diesem Beitrag wollen wir die Fachtage, die vom 23. bis zum 25. August an der Universität der Künste Berlin stattfanden, kurz Revue passieren lassen, einige Ergebnisse präsentieren und gleich mit euch in die Planung für das nächste Jahr gehen. Eure Meinung zum Termin für die nächsten Fachtage ist gefragt (dazu mehr weiter unten)!

Partizipation: Die Fachtage sind ein deutschlandweiter Austausch. Neben Jam-Sessions und Workshops wurde auch wieder ein BarCamp veranstaltet, bei dem Akteure ihre Praxis vorstellten und diskutierten.

Mit fast 80 Appmusiker_innen, Bündnispartnern und an Appmusik Interessierten aus ganz Deutschland hatten wir in diesem Jahr nicht nur noch mehr geballtes Know-how an der UdK in Berlin zu Besuch, das Spektrum der Teilnehmenden war auch noch vielfältiger als im ersten Jahr: Von absoluten Profis und YouTubern, die im Bereich der Appmusik viel Erfahrung haben, über engagierte Pädagog_innen bis hin zu interessierten Künstler_innen und Neueinsteiger_innen im Projekt app2music_DE. Wir haben gemeinsam musiziert, uns in Diskussionen oder auch im Fachgespräch ausgetauscht, in Workshops und Thinktanks gemeinsam Projekte reflektiert und neue Angebote konzipiert – es wurde so ziemlich alles geboten, was das Appmusik-Herz höher schlagen lässt. Nach diesen drei intensiven Tagen ist wohl allen Beteiligten klar:

app2music_DE wächst – und damit auch der bundesweite Austausch

Doch fangen wir am besten am Anfang an! << Rewind

Tag 1 – In Austausch kommen…

Schon zur Eröffnung der Fachtage am Freitagabend war der Andrang groß und es gab nur noch wenige freie Plätze im großen Raum 340. Nach einer kurzen Begrüßung ging es dann ganz offiziell los. In seiner Keynote mit dem Titel „Apps in der pädagogischen Wahrnehmung – zwischen Lern-Verhinderer und kreativ-machender Musikmaschine“ diskutierte Matthias Krebs unterschiedliche Perspektiven auf Niedrigschwelligkeit, Lernmotivation und Bildungserfahrung: Wie geht man mit verschiedenen Erwartungen an den kreativen Umgang mit Musikapps um? Wie mit schnellen musikalischen Ergebnissen, die viele Leute zufrieden stellen? Warum dominiert der Forscherdrang und nicht das Üben? Damit gab es reichlich Diskussionsgrundlagen für die folgenden Tage.

Nach einem gemeinsamen Abendessen wurden einige Projekte aus der Praxis vorgestellt. Unsere Musiker_innen, die in ganz Deutschland tagtäglich Musikangebote für Kinder und Jugendliche durchführen, stellten ihre Arbeit vor. So zum Beispiel:

  • Nils Sommer aus Berlin, der im Soldiner Kiez eine Grundschul-AG zum Thema „Helden und Schurken“ leitet. Als krönenden Abschluss dieser AG gab es einen Workshop mit Profiwrestler_innen, in dem kurze Stop-Motion-Filme entstanden sind! (Video 1 / Video 2)
  • Elias Hörhammer, der in Kaiserslautern zusammen mit Dane Pereira arbeitet, stellte die AG „Klangzimmer“ vor, die einen besonderen Fokus auf HipHop-Tracks mit selbst aufgenommenen Samples legt.
  • Passend zum diesjährigen Motto unserer Fachtage „Weltrekorder – Musik aus dem, was uns umgibt“ wurde auch das Konzept „KlangGestalten“ vorgestellt, das von Matthias Krebs in Zusammenarbeit mit Anja Fischer entwickelt wurde und einen Fokus auf Klangforschung und sample-basierte Klangkollagen legt (Link zum Konzept).

Wer sucht, der/die findet!

Von Anfang an war klar: Unter den Teilnehmenden sind das Wissen und der Wille zum Austausch groß. Deshalb galt es, einen Überblick darüber zu geben, wer eigentlich angereist war. Christopher Scholz und Julian Quack hatten zum Kennenlernen ein kleines Spiel konzipiert – eine Variante der altbekannten „Suche/Biete“-Pinnwand aus dem Supermarkt, die für alle Anwesenden Anreize schuf, in einen Austausch über Musikapps, pädagogische Themen und vieles mehr zu kommen. Schon während des Spiels konnten die Anwesenden sich Notizen machen, mit wem sie in den folgenden Tagen auf jeden Fall ein Gespräch suchen wollten.

Anschließend ging es in den musikalischen Teil des ersten Veranstaltungstages: Drei Moderatoren luden in drei Räumen zu Jamsessions ein, die alle einen unterschiedlichen Schwerpunkt setzten. Während bei SiG ein klares „4 to the Floor“ vorgeschrieben war, das zum Tanzen animierte, bot Matthias Krebs Einsteiger_innen eine Ensemble-Session zur Improvisation mit der App JAMBL an.

Bei der Jamsession von Deniz Dilek wurde das Licht ausgeschaltet: Lediglich das Schimmern der Displays sowie eine mysteriös illuminierte Kugel leuchteten den Weg in einen Zauberwald voller sphärischer Klänge.

In lockerer Stimmung, mit Musik und ersten Austauschgesprächen zu neuen Musikapps ging das Programm an Tag 1 schließlich gegen 23 Uhr zu Ende. << Infos zu den Jamsesssions

Doch das war erst der Anfang…

Extrablatt – Statistiken zu Apps/Teilnehmenden/Musikstilen

Uns hat im Vorfeld natürlich interessiert, woher die Teilnehmenden unserer Fachtage kommen, was sie sich von den Fachtagen erhoffen und mit welchen Musikapps sie schon Erfahrungen gesammelt haben. Hier findet ihr eine Aufschlüsselung der Teilnehmenden nach Bundesland und ihrer Rolle im Projekt:

Die meisten kommen aus dem Rock/Pop-Bereich (22%), Elektro (9%) und Rap/HipHop (9%). Außerdem wurden auch Klassik (19%), Jazz (7%) und experimentelle Musik (7%) häufig angegeben. Viele Teilnehmende gaben spezifischere Genres an: z.B. DJ, Turntableism und freie Kunst.

Auf die Frage, was die Teilnehmenden erwarten würden, formulierten viele von ihnen (40), dass sie sich fachlichen Austausch sowie Impulse erhoffen. „Netzwerken und Leute kennenlernen“ wurde ebenfalls häufig genannt (7). Von einigen wurde dezidiert formuliert, dass sie sich für Methoden in der pädagogischen Arbeit interessieren (11). Der Umgang mit den Apps/der Software und der Technik (4) sowie Berichte aus der Praxis (5) wurden auch thematisiert. Ein Teilnehmender brachte es so auf den Punkt: „Kontakte zu ‚Gleichgesinnten‘, Einbringen/Entwickeln von Ideen um (vor allem) jungen Menschen Smartphones und Tablets als kreative Werkzeuge und Ausdrucksmittel nahezubringen.“

Wir haben auch gefragt, welche Apps von den Teilnehmenden am liebsten in Bildungsprojekten verwendet werden: GarageBand (24), Koala Sampler (8), PlayGround (5), Caustic (4), SNAP (3), Keezy (3), LOOPIMAL (2), Figure (2), Borderlands Granular (2), Blocs Wave (2), Beatonal (2), iMaschine (2). Außerdem wurden die Apps Jambl, SampleBot, Fruity Loops, DM1, Patterning, ThumbJam, Medly, Samplr, Korg Gadget und noch viele, viele weitere genannt. 18 Teilnehmende gaben an, dass sie keine „Lieblingsapp“ besitzen. Vier Teilnehmende gaben an, dass sie diverse Lieblingsapps hätten, ohne weiter spezifizieren zu wollen.

Darüber hinaus hatten wir noch einige Gäste, wie den bekannten Appmusiker und YouTuber perplex_on und die App-Entwickler der Apps JAMBL und Mazetools Soniface. Dabei waren auch noch einige interessierte Lehrkräfte aus Schulen, spontane Besucher_innen und Dozent_innen die wir in unsere kleine Befragung nicht aufnehmen konnten. Die Vielfalt der unterschiedlichen Ansätze und die bunte Mischung der Teilnehmenden wird aber sicher deutlich.

Tag 2 – Thinktanks und Workshops

Die Chance nutzen und gemeinsam Neues schaffen

Um 9 Uhr morgens gab es die Einladung zu einem gemeinsamen Frühstück in der UdK. Mit Kaffee in der Hand starteten wir um 9.30 Uhr direkt mit unserem bunten Workshop-Angebot. Wie auch im letzten Jahr gab es wieder Inspiration und Input von verschiedenen Dozent_innen, die einen ganz besonderen Ansatz im Umgang mit Musikapps verfolgen. Wieder mit dabei war die Tänzerin Beatrix Joyce, die Methoden vorstellte, Bewegungen im Raum hörbar, und Rhythmen spürbar zu machen. Dabei kamen die Apps TC-Performer, Patterning 2 und Beatwave zum Einsatz. Andro vom Entwickler-Team der App JAMBL stellte Methoden zum vernetzten Musizieren im Ensemble mit Apps vor. Beide Workshops machten erfahrbar, wie ein gemeinsamer rhythmischer Puls über die Synchronisierung mehrere Tablets oder Smartphones vermittelt werden kann. Eine gute Basis für die musikalische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen!

Ganz anders ging es bei Sasha Pas zu: Der Entwickler von Playtronica demonstrierte eindrucksvoll, wie man beispielsweise eine Paprika in ein berührungsempfindliches Interface verwandelt, um damit Schlagzeug oder Klaviertöne zum Klingen zu bringen. Im vierten Workshop stellte der Klangkünstler Martin Neuhold seine Methoden vor, wie aus Naturklängen sphärische Tracks produziert werden können. Er war extra aus dem fernen Süddeutschland angereist und hatte vorher noch einen Umweg zur Ostsee gemacht, um dort das Rauschen des Meeres für uns aufzunehmen. Es gab also reichlich neue Ideen für Kompositionsprojekte. << Übersicht der Workshops auf den Fachtagen

Parallel zu den Workshops fand dieses Jahr ein neues Format statt: sogenannte Thinktanks. Die Idee war, besonders erfahrene Akteure aus den unterschiedlichsten Ecken der Republik, die seit einigen Jahren Bildungsprojekte mit Apps durchführen, an einen Tisch zu setzen. Die erklärte Aufgabe war, innerhalb von 90 Minuten eine Auswahl unterschiedlicher Konzeptideen und app2music_DE-Formate gemeinsam zu diskutieren und weiterzuentwickeln. So sind Leitfäden entstanden, die besonders Projekt-Einsteiger_innen bei der Durchführung ihrer ersten Veranstaltungen unterstützen sollen. In insgesamt vier dieser Thinktanks sind spannende Ideen gesammelt worden, die wir in den nächsten Wochen so aufbereiten werden, dass sie allen Teilnehmenden der Fachtage und darüber hinaus auch Interessierten zugutekommen. Stay tuned!

Barcamp – offen für Gäste und Ideen

Am Samstagnachmittag wurde das Konferenzprinzip umgedreht: Warum nicht die Expertisen des gesamten Plenums nutzen? Es war an der Zeit für unser BarCamp! Aber was ist das? << Mehr zum BarCamp

Es wurden zuvor vier Räume präpariert, um 14 Uhr in der großen Gruppe die Grundregeln von Matthias Krebs erklärt und gemeinsam der Session-Plan entwickelt. Hier waren alle, die Lust hatten, eingeladen, ihr eigenes Wissen zu vermitteln, oder offene Fragen zu diskutieren. Dieses Jahr standen 20 Slots zur Verfügung, die komplett mit unterschiedlichsten Themen ausgefüllt wurden. Jeder dieser Slots war entweder ein Mini-Workshop, ein Vortrag oder eine Diskussionsrunde von 30 Minuten Länge.

Die Vorschläge spiegelten eine große Bandbreite an Themen wider:

  • Musikapps in der Musiktherapie
  • Micro-Loops
  • der Mensch als Interface
  • Apps überlisten
  • Glitch-Musik
  • HipHop-Produktion mit Android-Apps
  • Songwriting Contest
  • Roboter-Schlagzeug-Maschinen
  • selbstgebaute Bluetooth-Boomwhackern

Selbst das Thema Musiktheorie war dabei! Das ganze BarCamp war von einer enthusiastischen Stimmung geprägt.

Kulturprogramm am Abend: Lasershow im Kraftwerk & gemütlicher Austausch

Als kleines Sahnehäubchen gab es für diejenigen, die am Abend ein Stück Berlin erleben wollten, die Möglichkeit, die Sound- & Laser-Installation „Deep Web“ von Christopher Bauder und Robert Henke zu besuchen (vielen Dank an perplex_on für den Tipp!). Glücklicherweise wurde dieses Event einen Tag – natürlich extra für uns 😉 – verlängert.

Parallel hatten sich einige Gruppen von Teilnehmenden getroffen, um sich in einer Kneipe über allerlei technische Details auszutauschen. Ein schöner Ausklang dieses wundervollen zweiten Tages: Ein beeindruckendes Klangerlebnis im Kraftwerk oder ein kühles Getränk in kleiner Runde.

Tag 3 – Tut tut tut! Tutorials!

Wer in letzter Zeit etwas aufmerksamer die Social-Media-Aktivitäten rund um das Projekt app2music_DE verfolgt hat, wird  sicher mitbekommen haben, dass eine Reihe von Tutorials rund um Musikapps auf unserem YouTube-Kanal veröffentlicht wurden. In diesem Sommer wurde somit ein weiteres zentrales Format unseres Projektes auf den Weg gebracht (<< Hintergründe hier). Aufbauend auf diesen ersten Erfahrungen, stand der dritte Tag ganz im Zeichen der Weiterentwicklung und Produktion von solchen Erklär-Videos. Unser Ziel ist es, das Tutorial-Format partizipativ zu gestalten, also unsere Zielgruppe in die Produktion von YouTube-Videos einzubeziehen und die Kinder und Jugendlichen selbst zu Produzenten zu machen.

Sergi Sanchez, unser Kameramann und Videoprofi, gab in einem Impulsvortrag den Anwesenden erste Tipps, wie sie sich richtig auf einen Dreh vorbereiten können. Zentrale Punkte waren:

  • Wie setze ich bestehende Lichtverhältnisse geschickt ein, um das beste Ergebnis für mein Video zu bekommen?
  • Wie schreibe ich ein Skript für ein Tutorial?
  • Worauf muss ich achten, wenn ich Wissen in einem kurzen Zeitrahmen vermitteln will?
  • Wie konzipiere ich die Videoproduktion so, dass so ein Vorhaben in kurzer Zeit mit wenig Ressourcen umgesetzt werden kann?

Daraufhin machten sich unsere Teilnehmenden daran, in Gruppen von drei bis fünf Personen ihre eigenen Skripte für Tutorials zu schreiben, um mithilfe von Sergi selbst Erklär-Videos zu produzieren. Die Ergebnisse wurden nach zweieinhalb Stunden Workshop-Arbeit in einer abschließenden Präsentation gezeigt und von Sergi kommentiert.

Einige der Ergebnisse sowie die Folien aus Sergis Präsentation findet ihr in unserem Beitrag zur << Tutorialwerkstatt. Mit dieser gemeinsamen Arbeit an neuen Wegen für das Projekt fanden unsere Fachtage 2019 ein audiovisuelles Finale: Einige der Videos lassen sich gut für die pädagogische Arbeit verwenden und wurden gleich veröffentlicht.

Das war’s noch lange nicht…

Die app2music_DE Fachtage 2019 waren wohl dieses Jahr das größte Austauschtreffen zum Thema musikalische Bildungsangebote mit Apps im deutschsprachigen Raum. Die vielen inspirierenden Gespräche und die kollaborativ entwickelten Ergebnisse des diesjährigen Treffens haben die Bedeutung eines persönlichen Austauschs von Angesicht zu Angesicht deutlich gemacht. An die vielen Ideen und Anstöße wollen wir auch im kommenden Jahr anknüpfen und unsere Fachtage weiterentwickeln. Daher wollen wir mit euch gemeinsam schon frühzeitig in die Planung gehen und eure Erfahrungen einbeziehen.

Wir suchen den perfekten Termin für das nächste Jahr, um so vielen Interessierten die Teilnahme zu ermöglichen! Außerdem möchten wir euch ermutigen, grobe Vorschläge zum Programm zu machen. HIER geht es zur Umfrage: >> UMFRAGE 2019/2020

Wir möchten uns bei euch für euer zahlreiches Erscheinen und Mitwirken bedanken!

Herzliche Grüße,
euer app2music_DE Team

PS: Viel mehr Fotos und Videos der Fachtage findet ihr hier: << Impressionen der app2music_DE Fachtage 2019

Seit dem 1. Januar 2018 ist der app2music e.V. mit seinem neuen Projekt app2music_DE Partner im Programm »Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). In den nächsten fünf Jahren wird Projektleiter Julian Quack mit seinem Team ein Bildungsangebot für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche aufbauen.



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